Ein Amokläufer hat an einer Schule in Montreal in Kanada ein Blutbad angerichtet. Der Mann erschoss eine junge Frau und verletzte mindestens 19 Schüler. Acht von ihnen befänden sich in kritischem Zustand, berichtete der kanadische Fernsehsender CTV. Der Täter wurde nach Polizeiangaben von Beamten erschossen.
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„Er hat wahllos auf Leute geschossen“
Augenzeugen berichteten, der schwarzgekleidete Mann mit einem Irokesenhaarschnitt habe zur Mittagszeit schon vor dem Gebäude geschossen und sei dann durch den Haupteingang in das College gegangen. Ein Schüler berichtete, der Mann sei mit einem großem Gewehr in die Cafeteria gestürmt. Dann habe er etwa 20 Schüsse gehört. „Er hat einfach wahllos auf Leute geschossen“, sagte der Schüler. „Ich hatte panische Angst.“ Ein Lehrer berichtete, die Schießerei hätte etwa 30 Minuten gedauert.
Ein Polizeisprecher sagte, es habe sich um einen einzelnen Täter gehandelt. Die Suche nach möglichen weiteren Tätern sei ergebnislos geblieben. Es handele sich um einen 25-Jährigen aus dem Raum Montréal. Seine Wohnung werde durchsucht. Das Motiv des Mannes blieb zunächst unklar. Polizeidirektor Yvan DeLorme sagte, der Täter habe drei Waffen bei sich gehabt, eine davon möglicherweise eine automatische. Er habe um sich geschossen, bis er die Polizisten bemerkt und ins Visier genommen habe. Während des Amoklaufs rannten Schüler in Panik aus dem Gebäude des Dawson-College
Verwirrende Meldungen über Tathergang
Über den Hergang und das Ausmaß des Amoklaufs gab es zunächst widersprüchliche Angaben. So hatten Medien zuvor berichtet, es seien vier Menschen getötet worden. Die Polizei sprach anfangs auch von möglicherweise mehreren Attentätern. Ein Fernsehsender berichtete außerdem, ein Täter habe seine Waffe gegen sich selbst gerichtet und sich getötet. Ein Zweiter sei von der Polizei erschossen worden.
In dem College werden rund 10.000 Schüler zwischen 16 und 19 Jahren unterrichtet. Die 1969 gegründete englischsprachige Einrichtung – die größte in der kanadischen Provinz Québec – ist zugleich Oberstufe und Berufsschule.
Die Schießerei weckte Erinnerungen an das Massaker an der Columbine High School im US-Staat Colorado, wo 1999 zwei Schüler, die ebenfalls Trenchcoats trugen, 13 Menschen und dann sich selbst töteten.
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