Antikes Olympia vermutlich gerettet

Das antike Olympia ist aller Voraussicht nach von den schweren Waldbränden in Griechenland verschont geblieben. Nach Angaben der Behörden gelang es einem Großaufgebot der Feuerwehr in letzter Minute, ein Übergreifen der Flammen auf die historischen Stätten zu verhindern. „Das Feuer kam bis auf den Hügel über dem antiken Olympia, wurde aber gestoppt, bevor es die archäologischen Stätten erreichen konnte“, sagte ein Feuerwehrsprecher am Abend. 45 Feuerwehrleute, 15 Löschfahrzeuge, sechs Flugzeuge und zwei Hubschrauber seien an dem Einsatz beteiligt gewesen.

unknown style: 33643392-2d97-4804-8ad5-e08d75af0ad3

Griechenland erlebt derzeit die schlimmsten Waldbrände seit Jahrzehnten. Dabei kamen nach jüngsten Angaben 60 Menschen ums Leben. Befürchtet wird, dass die Zahl der Opfer weiter steigt, weil viele Dörfer noch immer von den Flammen eingeschlossen sind. Am schlimmsten betroffen ist die Halbinsel Peloponnes, auf der auch Olympia liegt. Bewohner anliegender Dörfer hatten beklagt, alle Rettungsversuche hätten sich auf die Geburtsstätte der Olympischen Spiele konzentriert.

unknown style: 33643392-2d97-4804-8ad5-e08d75af0ad3

Die Brände wüten nun bereits den dritten Tag in Folge. Griechenlands Ministerpräsident Kostas Karamanlis sprach von einer „nationalen Tragödie“. Die Regierung rief den Notstand und eine dreitägige Staatstrauer aus. Alle Fahnen wurden bis Montag auf Halbmast gesetzt.

Von den Bränden ist fast das halbe Land betroffen. Neue Brandherde brachen vielerorts schneller aus als alte gelöscht werden konnten. Allein am Sonntag wurden 63 neue Feuer registriert,
etwa 40 davon konnten bis zum späten Abend unter Kontrolle gebracht werden. Neben Peloponnes ist auch die Insel Euböa und die Region um Korinth betroffen. Auch in Mittelgriechenland flammten immer wieder Feuer auf. Die wichtigste Eisenbahnverbindung des Landes von Athen in die Hafenstadt Thessaloniki im Norden musste am Nachmittag wegen eines Waldbrandes bei Lamia geschlossen werden.

unknown style: 33643392-2d97-4804-8ad5-e08d75af0ad3

unknown style: 33643392-2d97-4804-8ad5-e08d75af0ad3

Regierung ruft zu Spenden auf

Die Regierung in Athen hat den Betroffenen Hilfe zugesagt. Jeder Obdachlose soll 3000 Euro Soforthilfe erhalten. Jede Familie, die ihren Haushalt verloren hat, bekomme 10.000 Euro, so der griechische Finanzminister Giorgos Alogoskoufis. Er rief zu Spenden auf.

unknown style: 33643392-2d97-4804-8ad5-e08d75af0ad3

Die griechischen Rettungskräfte werden inzwischen auch von internationalen Helfern unterstützt. Insgesamt 13 Löschhubschrauber und -flugzeuge aus europäischen Ländern sind im Einsatz – darunter auch drei aus Deutschland.

Mutmaßliche Brandstifter festgenommen

Als Auslöser der Katastrophe gilt Brandstiftung. „Wenn so viele Feuer gleichzeitig in so vielen Teilen des Landes ausbrechen, kann das kein Zufall sein“, sagte Ministerpräsident Karamanlis in einer Fernsehansprache. Er fühle Trauer und Wut. Man werde alles tun, um die Verantwortlichen zu finden und zu bestrafen. Die Polizei nahm einen 65-jährigen Mann fest, der in den Brand in der Ortschaft Areopolis verwickelt sein soll. Dort kamen sechs Menschen ums Leben. In Kavala im Norden des Landes wurden zwei Jugendliche unter dem Verdacht der Brandstiftung festgenommen, auf Evia nahm die Polizei vier Menschen in Gewahrsam, die fahrlässig Feuer verursacht haben sollen. Die griechische Regierung hat Belohnungen zwischen 100.000 und einer Million Euro für Hinweise ausgesetzt, die zur Festnahme von Brandstiftern führen.

unknown style: 33643392-2d97-4804-8ad5-e08d75af0ad3

Original, Google Cache, archive.org

Dieser Beitrag wurde unter tagesschau.de abgelegt und mit verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.