Zeit für eine neue Frisur

Wenn deine Haare zu lang sind, dann – schnipp schnapp – werden sie einfach abgeschnitten. Das ist bei Schafen ähnlich, allerdings bekommen sie keinen modischen Schnitt, sondern eine Einheitsfrisur. Am Wochenende sind in Epen – das liegt in den Niederlanden, an der Grenze zu Aachen – mehr als 750 Schafe geschoren worden. Sie leben in einer großen Schäferei und die Schafschur findet dort jedes Jahr im Januar statt. Und das schauen sich immer viele hundert Kinder an. Silke Oettershagen war auch dabei und hat die Schafe beobachtet:

Die Schafe blöken laut und aufgeregt. Irgendwas ist los im Stall. Das merken die Tiere. Nacheinander werden sie alle geschoren. Die Wolle kommt ab.

Saskia schaut sich die Schafschur genau an. Zwei Männer gehen mit einem elektrischen Rasierapparat über die Wolle. Die Schafe haben dabei Angst. Saskia kennt das von ihren eigenen Haustieren:

„Eigentlich ist das ja nichts Schlimmes. Als ob wir beim Friseur wären. Das tut denen ja auch nicht weh. Haben alle Tiere, wenn die die Haare geschnitten bekommen.“

Die Schafe müssen aber geschoren werden. Ansonsten wird ihnen die Wolle zu schwer. In Epen kommen bei jedem Schaf im Durchschnitt fünf Kilo Wolle herunter. Saskias Schwester Nadja macht sich Sorgen, dass die Tiere zu früh in diesem Jahr geschoren werden:

„Ja, weil es hat ja noch nicht geschneit und dann haben die kalt.“

Schafzüchter Ger Lardinois kann Nadja beruhigen. Seine Tiere werden schon jetzt geschoren, weil sie ab dieser Woche im Stall und nicht mehr draußen auf der Weide stehen:

„Wenn wir von draußen nach drinnen gehen, dann ziehen wir auch die Jacke aus und eigentlich ist das auch so mit den Schafen.“

In vielen anderen Schäfereien werden die Tiere erst später oder im Frühjahr geschoren. Wie in Epen sind auch dort Besucher meistens herzlich willkommen.

Original, Google Cache, archive.org

Dieser Beitrag wurde unter tagesschau.de abgelegt und mit verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.