London verringert seine Truppen im Irak

Die britische Regierung zieht in den kommenden Monaten 1600 ihrer Soldaten aus dem Irak ab. Premierminister Tony Blair kündigte vor dem Parlament in London an, die britischen Einheiten würden auf gut 5500 Soldaten reduziert.

Die britischen Truppen sind vor allem in der südirakischen Hafenstadt Basra und Umgebung stationiert. Dort sollen künftig die irakischen Streitkräfte die Verantwortung für die Sicherheit übernehmen. Britische Truppen würden jedoch bis mindestens 2008 im Land bleiben und die irakisch-iranische Grenze sowie die Versorgungsrouten für die US-Truppen sichern. „Unsere Rolle wird zunehmend Unterstützung und Ausbildung sein“, sagte Blair.

Blair hatte zuvor US-Präsident George W. Bush über seine Pläne informiert. Ein Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats der USA sagte anschließend, Bush betrachte die Verringerung der britischen Truppenstärke im Irak als Erfolg der Bemühungen um mehr Sicherheit. Auch der irakische Ministerpräsident Nuri al Maliki habe dem Plan zugestimmt, erklärte Blair.

Auch Dänemark ruft Soldaten zurück

Zeitgleich kündigte die dänische Regierung an, ihre Truppen aus dem Irak abzuziehen. Die 460 im Süden des Landes stationierten Soldaten sollen bis August in die Heimat zurückkehren, gab Ministerpräsident Anders Fogh Rasmussen bekannt. Die Verantwortung für die Sicherheit werde den irakischen Streitkräften übergeben. Die Entscheidung sei in Zusammenarbeit mit der irakischen Regierung und Großbritannien getroffen worden.

Die in der südirakischen Stadt Basra stationierten dänischen Soldaten stehen unter britischem Kommando. Kopenhagen werde die Soldaten durch Aufklärungshubschrauber und zivile Berater ersetzen und die Ausbildung irakischer Soldaten stärker unterstützen, sagte Fogh Rasmussen. Zugleich erklärte er, Dänemark erwäge eine Aufstockung seines Truppenkontingents in Afghanistan um 200 auf 600 Soldaten.

Militärisch stärker präsent sind im Irak noch Südkorea (2.300 Mann), Polen (900), Australien und Georgien (jeweils 800) und Rumänien (600). Die Truppen aus Italien und der Slowakei wurden bereits abgezogen. Auch Südkorea will den Abzug einleiten.

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