Deutscher Astronaut fit für Außeneinsatz

Der deutsche Astronaut Hans Schlegel ist gesund und wird den zweiten Außeneinsatz an der Internationalen Raumstation ISS am kommenden Mittwoch voraussichtlich unternehmen können. „Gestern gab es Messwerte, die zur Vorsicht geraten haben“, sagte Andreas Schütz vom Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). „Heute hat sich herausgestellt, dass er perfekt in Form ist und dem zweiten Weltraumausstieg nichts im Wege steht.“ Der erste „Weltraumspaziergang“ des Deutschen hätte eigentlich heute stattfinden sollen.

Wegen Schlegels Ausfall wurden die Vorbereitungsarbeiten zur Montage des europäischen Forschungslabors „Columbus“ an die Internationale Raumstation ISS um 24 Stunden verschoben und der 56-jährige Deutsche durch den US-Astronauten Stan Love ersetzt. Daraufhin wurde spekuliert, Schlegel leide unter der sogenannten Weltraumkrankheit.

Es habe sich um eine Vorsichtsmaßnahme gehandelt, betonte Schütz. Für den äußerst anstrengenden Außeneinsatz müssten die Astronauten absolut fit sein. Für die Montage des Labors sind insgesamt drei Außeneinsätze vorgesehen.

Schlegel war mit der Raumfähre „Atlantis“ kurz zuvor an der ISS angedockt. Das Spaceshuttle brachte das Labormodul „Columbus“ zur ISS. Geplant ist, das Labor mit einem Roboterarm aus dem Laderaum der „Atlantis“ an seine künftige Position an der ISS zu heben. Das mehr als eine Milliarde Euro teure Modul ist das erste ständige Weltraumlabor Europas.

Schlegel ist nach Thomas Reiter der zweite Deutsche an Bord der ISS. Zusätzlich zur Columbus-Montage sollen die Astronaten an einer Reihe von Experimenten für die europäische Wissenschaft arbeiten. Geplant sind Versuche aus den Bereichen Humanphysiologie, Biologie, Flüssigkeitsforschung und Strahlenbelastung. Die Atlantis war am Donnerstagabend (MEZ) in Cape Canaveral gestartet. Ursprünglich sollte sie schon am 6. Dezember abheben. Wegen Störungen in der Brennstoffversorgung war der Start jedoch um zwei Monate hinausgezögert worden.

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