Die Atlantis-Crew ist heimgekehrt

Nach knapp zwei Wochen im All ist die US-Raumfähre „Atlantis“ sicher auf die Erde zurückgekehrt. Der Shuttle landete planmäßig um 15.07 Uhr MEZ in Cape Canaveral. An Bord der Atlantis kam auch der Deutsche Hans Schlegel zur Erde zurück. Er und seine Kollegen waren insgesamt 13 Tage unterwegs – einen Tag länger als geplant, weil es dem 56-jährigen Schlegel zu Beginn der Atlantis-Mission gesundheitlich nicht gut ging und damit der Zeitplan ins Rutschen geriet. Aus dem gleichen Grund konnte Schlegel auch am ersten Außeneinsatz nicht teilnehmen. Dabei wurde Europas ganzer Stolz – das Forschungslabor Columbus – aus dem Laderaum des Shuttle gehievt und an der Internationalen Raumstation ISS befestigt.

Forschung rund um die Uhr

Auch wenn er selbst nicht mit Hand anlegen konnte, ist Schlegel froh, dass „Columbus“ nun endlich Teil der Internationalen Raumstation ist: „Wir haben nun eine permanente Präsenz im Orbit und können rund um die Uhr Forschung betreiben.“ Am vergangenen Mittwoch bekam Schlegel seine zweite Chance, ins All auszusteigen. Nach seinem fast siebenstündigen Weltraumeinsatz mit Blick auf die Erde geriet der Physiker regelrecht ins Schwärmen: „Es ist phantastisch. Es ist nichts anderes als ein großes Mutterraumschiff – die Erde. Man sieht die Krümmung. Die Erdatmosphäre ist so dünn, die Farben sind so zart.“

Für Hans Schlegel war es das erste Mal in seinem Leben, dass er, nur durch einen Raumanzug geschützt, draußen im All war. Nach Thomas Reiter ist er der zweite Deutsche, der diesen Ausflug der besonderen Art unternehmen konnte. Nach der Rückkehr beglückwünschte Bundespräsident Horst Köhler dem deutschen Esa-Astronauten zu seiner erfolgreich beendeten Mission. Ganz Deutschland freue sich darüber, dass Schlegel und seine Crew-Kollegen glücklich zur Erde zurückgekehrt seien, sagte Köhler in Berlin.

Spionagesatellit außer Kontrolle

Das Interesse der Nasa, die Atlantis schnell auf den Boden zu bekommen, war dieses Mal besonders groß. Denn das US-Militär will möglichst bald einen außer Kontrolle geratenen Spionagesatelliten abschießen. Der über der Erde trudelnde Satellit soll aber erst ins Visier genommen werden, wenn die Atlantis gelandet ist. Ansonsten hätte die Gefahr bestanden, dass der Shuttle von den Resten des abgeschossenen Satelliten beschädigt wird. Auch wenn deswegen die Zeit drängt, habe es vom US-Verteidigungsministerium jedoch keinen Druck gegeben, den Shuttle in jedem Fall heute landen zu lassen, versichert Bryan Lunney von der Nasa.

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