Oswald Metzger ist jetzt Christdemokrat

Der ehemalige Grünen-Politiker Oswald Metzger ist nun doch in die CDU aufgenommen worden. Der Kreisvorstand der Biberacher CDU bewilligte sein Beitrittsgesuch. „Wir haben als Kreisverband gezeigt, dass wir eine starke CDU sind und unsere Probleme selber lösen können“, sagte die stellvertretende Vorsitzende des Kreisverbandes und Europaabgeordnete Elisabeth Jeggle nach der Sitzung.

Streit um Bundestagskandidatur

Metzgers Aufnahme in die Partei war lange umstritten, weil er ohne Absprache mit dem Kreisverband seinen Anspruch auf eine Bundestagskandidatur angekündigt hatte. Zur nächsten Bundestagswahl 2009 wird der bisherige Abgeordnete, Franz Romer, aus Altersgründen nicht mehr antreten.

Über seine Kandidatur werden am 1. Juli die 1500 CDU-Mitglieder entscheiden. Bisher haben der Kreisvorsitzende Josef Rief, die Volkswirtin Carmen Bogenrieder, der amtierende Bürgermeister der Stadt Bad Buchau, Peter Diesch, das Vorstandsmitglied des Stadtverbandes Burgrieden, Christoph Burandt, sowie der Jurist Jürgen Anliker ihren Anspruch auf eine Kandidatur geltend gemacht. Einen klaren Favoriten gibt es bisher nicht. Metzger selbst gab sich eine 50 prozentige Chance für die Nominierung.

Der Konflikt um die Aufnahme Metzgers war bis in die Führungsebene der Südwest-CDU vorgedrungen. Landeschef und Ministerpräsident Günther Oettinger wollte im März nach Medienberichten Metzgers Aufnahmewunsch öffentlich begrüßen, sei aber von Landtagsfraktionschef Stefan Mappus davon abgehalten worden. Die Landes-CDU wollte sich nicht einmischen, weil sie eine Trotzreaktion des Kreisverbandes fürchtete, hieß es hinter den Kulissen.

Acht Jahre im Bundestag

Im November des vergangenen Jahres hatte Metzger die Grünen nach 20 Jahren Mitgliedschaft verlassen. Zwischen 1994 und 2002 saß Metzger, der sein politisches Engagement in den 1970er Jahren bei der SPD begonnen hatte, für die Grünen im Bundestag. Der 53-Jährige profilierte sich dort als haushaltspolitischer Sprecher seiner Fraktion. 1997 hatte er offen für schwarz-grüne Bündnisse geworben und war innerparteilich zurechtgewiesen worden. Er bezeichnete damals eine Zusammenarbeit von CDU und Grünen als „großes Zukunftsprojekt“.

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