Selbstmordattentäterinnen töten dutzende Menschen

Bei einer Serie von Anschlägen im Irak sind mehr als 50 Menschen getötet worden. In der Hauptstadt Bagdad sprengten sich drei Selbstmordattentäterinnen inmitten schiitischer Pilger in die Luft. Dabei wurden mindestens 28 Menschen getötet und Dutzende verletzt, wie die Polizei mitteilte. Kurz darauf zündete eine weitere Selbstmordattentäterin einen Sprengsatz in der nordirakischen Stadt Kirkuk und tötete dabei mindestens elf Menschen. Mindestens elf weitere Iraker kamen bei einer anschließenden Schießerei ums Leben. Ein weiteres Bombenattentat mit vier Todesopfern meldete die Nachrichtenagentur Aswat al Irak aus der Kleinstadt Balad Rus in der Provinz Dijala.

Sicherheitsmaßnahmen für Pilger

Die Terroranschläge in Bagdad zielten laut den Sicherheitskräften auf die Teilnehmer einer Wallfahrt, die auf dem Weg in den Kadhamija-Schrein im Nordwesten Bagdads waren. Die Schiiten begehen heute den Todestag des Imams Mussa al Kadhem im Jahr 799. An der Wallfahrt nehmen mindestens eine Million Pilger teil. Am Freitag waren in Bagdad und Umgebung zahlreiche zusätzliche Straßensperren eingerichtet und Scharfschützen postiert worden, um Anschläge auf die schiitischen Pilger zu verhindern.

Gestern hatten Attentäter jedoch bereits sieben Pilger im Süden Bagdads erschossen. Das Terrornetzwerk Al Kaida hat die Pilgerfahrten der Religionsgemeinschaft wiederholt zu Anschlägen genutzt. 2005 war bei der Kadhamija-Wallfahrt wegen eines Gerüchts über einen geplanten Anschlag eine Massenpanik ausgebrochen, bei der rund 1000 Menschen starben.

Zunehmend Selbstmordattentate von Frauen

Al Kaida setzt seit einiger Zeit zunehmend Frauen bei Selbstmordattentaten ein, weil diese in der Regel bei Sicherheitskontrollen weniger gründlich durchsucht werden. In diesem Jahr verzeichneten die irakischen Sicherheitskräfte bereits rund 20 Attentate durch Selbstmordattentäterinnen – die meisten in der Provinz Dijala. Die US-Armee hatte dort deshalb vor einigen Tagen eine weibliche Bürgerwehr-Brigade gegründet, die Frauen nach Sprengstoff durchsuchen soll.

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