Mehr als 145 Menschen sterben bei Massenpanik

Bei einer Massenpanik nahe eines Hindu-Tempel sind im Norden Indiens mehr als 145 Pilger ums Leben gekommen. Viele andere Menschen seien bei dem Unglück im Bundesstaat Himachal Pradesh verletzt worden. Die meisten Opfer sind Frauen und Kinder.

Von Christoph Heinzle, ARD-Hörfunkstudio Südasien

Mehrere zehntausend Hindus waren auf dem Weg zum Naina Devi-Tempel, der auf einem Berg mehr als 300 Kilometer nördlich der Hauptstadt Neu Delhi liegt. Aufsteigende und absteigende Pilgergruppen drängten sich aneinander vorbei. Nach Behördenangaben geriet die Menschenmenge auf dem schmalen Weg plötzlich in Panik, als Gerüchte über einen Erdrutsch und Steinschlag aufkamen.

Mehrzahl der Opfer Frauen und Kinder

Dann sei ein Geländer unter dem Druck der Menschenmassen zusammengebrochen, sagte ein Polizeioffizier vor Ort. Die Gläubigen versuchten in Sicherheit zu bringen und trampelten dabei zahlreiche Menschen zu Tode. Minuten nach der Massenpanik sei die Straße zum Tempel mit Leichen übersät gewesen, berichteten Augenzeugen. Die meisten Opfer sind nach Polizeiangaben Frauen und Kinder. Die Informationen gingen auch Stunden nach dem Unglück noch lange auseinander. Doch am Abend meldeten Polizei, Tempelverwaltung und die Provinzverwaltung übereinstimmend, die Zahl der Opfer habe nun deutlich die Marke von 100 überschritten.

Rettung unter erschwerten Bedingungen

Einsatzkräfte retteten Verletzte unter anderem mit Hilfe einer Seilbahn. Regen erschwerte den Einsatz. Angesichts eines religiösen Festes und des arbeitsfreien Sonntags war die Zahl der Pilger in Naina Devi besonders groß. Die meisten Gläubigen kamen aus den Bundesstaaten Himachal Pradesh und Pandschab. Die Regierung des Bundesstaates Himachal Pradesh versprach den Angehörigen der Toten staatliche Entschädigungszahlungen von umgerechnet 1500 Euro.

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