Weltraumteleskop Hubble knipst „Fomalhaut B“

Mit Hilfe einer Spezialkamera des Weltraumteleskops „Hubble“ ist es US-Wissenschaftlern gelungen, die ersten Fotos eines Planeten 25 Lichtjahre außerhalb unseres Sonnensystems zu schießen. Der Planet ähnele dem Gasplaneten Jupiter und liege im Sternbild des Südlichen Fisches, sagte Paul Kalas von der US-Universität Berkeley, dessen Team die Ergebnisse veröffentlichte.

Taufname: Fomalhaut B

Der sogenannte Exoplanet umkreist den 25 Lichtjahre entfernten Stern Fomalhaut am Südhimmel, wie das europäische „Hubble“-Zentrum in Garching bei München berichtete. Er ist den Berechnungen zufolge etwa dreimal so massereich wie der größte Planet unseres eigenen Systems, der Jupiter. Astronomen hatten seit langem einen Planeten bei Fomalhaut vermutet, aber erst jetzt ließ sich der Trabant ablichten. Er erscheint als winziges Lichtpünktchen auf dem Bild und wurde Fomalhaut B getauft.

Nur noch eine Milliarde Jahre zu leben

Chancen für Leben dürfte es im Fomalhaut-System kaum geben: Der Stern verbraucht seinen Brennstoff so rasch, dass er schon in etwa einer Milliarde Jahren ausgebrannt sein wird. „Das bedeutet, dass es wenig Gelegenheit für die Entwicklung fortgeschrittenen Lebens auf irgendeinem bewohnbaren Planeten gibt, den dieser Stern vielleicht besitzt“, erläuterte das europäische Hubble-Zentrum in Garching.

Es ist nicht die erste Entdeckung eines Systems aus mehreren Planeten bei einem anderen Stern, aber nach Angaben der Astronomen das erste Mal, dass ein solches System direkt abgelichtet werden konnte. „Wir haben seit acht Jahren versucht, Planeten abzubilden – ohne Erfolg“, erläuterte Bruce Macintosh aus dem Entdeckerteam. „Endlich haben wir ein echtes Bild eines ganzen Systems. Das ist ein Meilenstein in der Suche und der Einordnung von Planetensystemen.“

Planetensystem bei anderem Stern abgelichtet

Einer zweiten Forschergruppe um Christian Marois vom kanadischen Forschungsrat ist es gelungen, erstmals ein System mehrerer Planeten bei einem anderen Stern abzulichten. Gleich drei sogenannte Exoplaneten fanden sie auf ihrer Infrarot-Aufnahme bei der 130 Lichtjahre entfernten Sonne HR 8799 im Sternbild Pegasus. Die Forscher schätzen das Planetensystem auf ein Alter von rund 60 Millionen Jahre.

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