Reiseveranstalter wollen nicht mit „TUIfly“ fliegen

Nach dem Reiseveranstalter Alltours gehen auch die Touristikanbieter des Rewe-Konzerns auf Distanz zu den Fluggesellschaften des Konkurrenten TUI. „Wir sind ebenfalls nicht glücklich über die Umbenennung der Fluggesellschaften in ‚TUIfly'“, sagte eine Sprecherin der Rewe-Pauschalreisesparte. „Wir überprüfen derzeit unsere aktuellen Verträge mit TUI. Wir wollen künftig unsere Reisenden möglichst nicht in Maschinen mit dem TUI-Logo fliegen“, erläuterte sie.

Zu Rewe gehören die Veranstalter ITS, Tjaereborg und Jahr Reisen mit jährlich gut zwei Millionen Urlaubern. Die Rewe-Gruppe ist drittgrößter Touristikanbieter in Deutschland. Europas größter Reisekonzern TUI hatte kürzlich seine beiden deutschen Fluggesellschaften Hapagfly und HLX zusammengelegt und dafür den Markennamen „TUIfly“ eingeführt, der künftig auch in anderen Ländern eingesetzt werden soll. Die Maschinen von Hapagfly wurden bislang auch von anderen Reiseveranstaltern gebucht, die selbst nicht über Fluggesellschaften verfügen. „Wir wollen nicht, dass unsere Kunden künftig mit TUI-Werbung berieselt werden“, sagte die Rewe-Touristik-Sprecherin. Der TUI-Konzern bietet selbst auch Pauschalreisen an und steht damit in direkter Konkurrenz zu den Rewe-Töchtern.

„Das würde unsere Kunden irritieren“

Zuvor hatte der Reiseveranstalter Alltours angekündigt, er wolle künftig seine Kunden nicht mehr mit „TUIfly“ in den Urlaub befördern. „Wir kappen unsere Verbindungen mit den TUI-Fluggesellschaften und ändern deshalb gerade unsere Flugpläne. Wir können Alltours-Kunden nicht zumuten, in einer TUI-Maschine zu landen. Das würde sie irritieren, das geht nicht“, sagte Alltours-Chef Willi Verhuven der Tageszeitung „Die Welt“.

„Für den Sommer reden wir über rund 200.000 Plätze, das sind etwa 16 Prozent des Sommer-Flugbedarfs von Alltours“, erklärte Verhuven. Sein Unternehmen wolle seine Gäste künftig häufiger mit LTU, Condor und Air Berlin ans Ziel bringen. Zudem prüft Alltours, ob in Zukunft mehr Pauschalreisende mit Billigfluggesellschaften wie Germanwings oder auch Easyjet fliegen können. „Das Geschäft lässt sich sicher noch ausbauen“, sagte Verhuven.

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