In der Metallindustrie stehen die Zeichen auf Streik

Zwei Tage vor Ablauf der Friedenspflicht in der Metall- und Elektroindustrie ist ein Arbeitskampf wahrscheinlicher geworden. In Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz und im Saarland trennten sich Arbeitgeber und IG Metall ohne Ergebnis. Für die kommende Woche sind erste Warnstreiks angekündigt.

In Baden-Württemberg bedauerten beide Tarifparteien in Fellbach, dass es keine Annäherung gebe. Die Gespräche für die 800.000 Beschäftigten der Branche im Südwesten wurden auf den 3. Mai in Sindelfingen bei Stuttgart vertagt. „Wir haben keine Annäherung in der zentrale Lohnfrage erzielt“, sagte IG-Metall-Bezirkschef Jörg Hofmann im Anschluss an die Verhandlungen. Die Gewerkschaft werde ihrer Forderung nach 6,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt nun mit Arbeitsniederlegungen Nachdruck verleihen. Er hoffe, dass die Arbeitgeber am 3. Mai ein verbessertes Angebot vorlegten.

Kein Durchbruch in NRW

Auch die nordrhein-westfälische IG Metall sieht während der Friedenspflicht keine Chance mehr auf eine Einigung im Tarifkonflikt der Metall- und Elektroindustrie. Deshalb wolle die Gewerkschaft bereits in der kommenden Woche mit flächendeckenden Warnstreiks beginnen, sagte ihr Verhandlungsführer Detlef Wetzel nach dem ergebnislosen Ende der heutigen vierten Verhandlungsrunde in Gelsenkirchen.

Er erwarte für die erste Warnstreikwelle insgesamt bis zu 100.000 Teilnehmer. Erste Ausstände solle es bereits in der Nacht zum Montag in Düsseldorf bei DaimlerChrysler geben. Die Arbeitgeber hatten bei der Verhandlungsrunde nach eigenen Angaben kein neues Angebot vorgelegt und forderten die Gewerkschaft auf, diese müsse sich nun bewegen. Sie gingen davon aus, dass es nun zu Warnstreiks kommen werde, sagte ihr Verhandlungsführer Horst-Werner Maier-Hunke.

Ende der Friedenspflicht in der Nacht zum Sonntag

In der Nacht zum Sonntag läuft die Friedenspflicht bundesweit aus. Die IG Metall hatte massive Warnstreiks angekündigt, sollte es keinen Pilotabschluss geben.

Bundesweit sind rund 3,4 Millionen Menschen in der Branche beschäftigt. Die IG Metall fordert 6,5 Prozent mehr Lohn. Die Arbeitgeber haben eine Erhöhung der Entgelte um 2,5 Prozent und einen befristeten Konjunkturbonus von 0,5 Prozent angeboten, was von der Gewerkschaft als unzureichend zurückgewiesen wird. Die Vorbereitungen für Warnstreiks laufen bereits in mehreren Bezirken.

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