500.000 Menschen fliehen vor Feuersbrunst

Die verheerenden Brände in Südkalifornien haben mindestens 500.000 Menschen in die Flucht getrieben: Allein in der Region um San Diego mussten laut Behördenangaben 350.000 Menschen ihre Häuser verlassen. Es gab mindestens zwei Todesopfer. In dem Gebiet an der Grenze zu Mexiko wurden bis Montagabend mehr als Hundert Häuser zerstört, im gesamten Bundesstaat waren es mehr als 1500 Häuser. 40.000 Hektar Land fielen den Flammen zum Opfer.

US-Präsident Bush rief mittlerweile den Notstand aus und kündigte für Donnerstag einen Besuch des Katastrophengebiets an. Er gab zudem Finanzhilfen für die betroffenen Gemeinden frei. Der kalifornische Gouverneur Arnold Schwarzenegger sprach von einem „tragischen Moment für Kalifornien“. Er beorderte zur Unterstützung der völlig ermüdeten Feuerwehrleute 1500 Soldaten in die Brandgebiete. Viele wurden von der Grenze zu Mexiko abgezogen.

Das Verteidigungsministerium schickte Flugzeuge und zusätzliche Ausrüstung für die Brandbekämpfung. Dazu zählten spezielle Behälter, die an Hercules-Maschinen angebracht werden und 12.000 Liter Löschwasser fassen können.

Drehende Winde erschweren Einsatz

Die frische Hilfe ist dringend notwendig, weil die Feuerwehr des Bundesstaates am Ende ihrer Möglichkeiten und ihrer Kräfte ist: Mehr als 2000 Feuerwehrleute sind seit Sonntag an 13 verschiedenen Groß-Brandherden im Einsatz, sie werden von 30 Hubschraubern und Flugzeugen unterstützt. Allerdings erzielten sie nicht viele Erfolge: „Die Winde drehen andauernd und sind unberechenbar“, sagte ein Sprecher des Landkreises Los Angeles.

Es wird erwartet, dass kräftige heiße Wüstenwinde die Flammen in den kommenden Tagen weiter anfachen. Die Tagestemperaturen in der Region liegen weiter über 30 Grad, im Sommer hat es kaum geregnet. Ein Sprecher der Feuerwehr von San Diego verglich die Lage mit den schlimmen Bränden 2003, als in Kalifornien 22 Menschen getötet und 3000 Häuser zerstört wurden.

Betroffen ist auch der Prominenten-Wohnort Malibu, in dem viele Hollywood-Stars ihre Villen haben. Unter anderem fiel das bekannte Millionärsanwesen Castle Kashan den Flammen zum Opfer. Tausende Häuser mussten evakuiert werden. Der berühmte Küstenort mit seinen rund 12.000 Einwohnern zählt zu den teuersten Wohngegenden der USA. Bereits 1993 waren im „Dorf der Millionäre“ bei verheerenden Waldbränden 400 Häuser zerstört worden.

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