Bequemer zahlen in Europa

Die EU-Staaten haben sich auf eine einheitgliche grenzüberschreitende Überweisungen und andere Zahlungen geeinigt. Die Finanzminister der 27 Mitgliedsländer stimmten einstimmig für einen Kompromissvorschlag des deutschen Ressortchefs Peer Steinbrück, der die Sitzung für die deutsche Ratspräsidentschaft leitete. Er sprach von einem „sensationellen Ergebnis“.

Die EU-Kommission geht davon aus, das durch die Vereinheitlichung von Überweisungen, Lastschriftverfahren und Zahlungen per Kredit- oder EC-Karte jährlich zwischen 50 und 100 Milliarden Euro eingespart werden können.

Allerdings sorgt der einheitliche Zahlungsverkehr nicht überall für Begeisterung. Experten der Bundesbank gehen davon aus, dass der Aufwand für Banken und Kunden bei der Umstellung etwa so groß sein wird wie bei der Euro-Einführung. In den Banken und Sparkassen stehen Investitionen in Milliardenhöhe an. Privatkunden müssen sich an neue Überweisungsformulare gewöhnen und Aufträge zum Bankeinzug neu erteilen.

Viel Arbeit kommt auf Großunternehmen zu, die wie Allianz oder Telekom von Millionen Kundenkonten Rechnungsbeträge einziehen und für die Euro-Lastschrift alle Ermächtigungen dazu erneuern müssen. Doch europaweit tätige Unternehmen haben auch Vorteile: Sie können ihren auf mehrere Länder verteilten Zahlungsverkehr an einem Standort konzentrieren und die Kosten deutlich senken.

Neue Regeln für Bankenfusionen

Die Minister einigten sich zudem auf neue Regeln für die Genehmigung von Bankenfusionen. Klare Kriterien sollen verhindern, dass nationale Notenbanken oder Finanzaufsichtsbehörden Übernahmen durch ausländische Geldhäuser aus protektionistischen Gründen verhindern können.

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