Eisernes Schweigen nach Treffen von Mehdorn und Schell

Trotz mehrstündiger Spitzengespräche zwischen Bahn und Lokführergewerkschaft GDL hat es im Tarifkonflikt offenbar keine greifbare Annäherung gegeben. Am späten Abend verließen die Spitzen beider Tarifparteien die frühere Bahnzentrale in Frankfurt am Main, wo das zweite Treffen des Tages stattfand. Weder Bahnchef Hartmut Mehdorn noch GDL-Chef Manfred Schell äußerten sich über Inhalte der Gespräche oder das weitere Vorgehen. Die GDL hatte ursprünglich angekündigt, nach Ende des Treffens über den Verlauf informieren zu wollen.

Mehdorn, Schell und Bahn-Personalvorstand Margret Suckale waren gestern Vormittag zunächst am Flugplatz Egelsbach bei Frankfurt zu einem Gespräch zusammengekommen. Eine Unterbrechung am Mittag nutzte Mehdorn offenbar, um sich mit Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee zu besprechen. Dazu reiste er am Mittag ins Gästehaus der Bundesregierung nach Meseberg. Am Abend kamen Schell und Mehdorn sowie weitere Spitzenfunktionäre zu einem rund vierstündigen Treffen in der früheren Bahnzentrale in Frankfurt am Main zusammen, die sie gegen 22 Uhr kommentarlos wieder verließen.

„Es ist wohl gar nichts dabei rausgekommen“

Ingo Klett, Streikleiter für die GDL in Frankfurt, der für die Gewerkschaft vor Ort war, aber nicht an den Gesprächen teilnahm, äußerte sich danach pessimistisch: „Es ist wohl gar nichts dabei rausgekommen, sonst hätten sie sicher was gesagt. Ich gehe davon aus, dass wir bald wieder streiken müssen.“ Bundeskanzlerin Angela Merkel verlangte von den Tarifparteien „volle Konzentration“ auf eine schnelle Einigung. „Der Tarifkonflikt bei der Bahn darf nicht bis Weihnachten dauern“, sagte Merkel der „Bild“-Zeitung.

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