„Ich kenne Nehm ja gar nicht persönlich“

Nach tagelanger Diskussion hat der Brandenburger Innenminister Jörg Schönbohm seinen Streit mit Generalbundesanwalt Kay Nehm für beigelegt erklärt. Er habe mit Nehm telefoniert, und damit sei für ihn die Sache erledigt, sagte der CDU-Politiker in Potsdam. Es gebe keinen persönlichen Streit. „Ich kenne Nehm ja gar nicht persönlich“, so Schönbohm.

Allerdings rückte der Landesminister nicht von seiner Kritik daran ab, dass der Generalbundesanwalt die Ermittlungen zu dem Überfall auf einen Deutschen äthiopischer Abstammung in Potsdam an sich gezogen hatte. „Wir haben unterschiedliche Auffassungen, die wir sachlich diskutiert haben“, fügte der Minister hinzu. „Meine Auffassung dazu kennen Sie“, antwortete Schönbohm auf eine entsprechende Frage, „ich will sie hier nicht nochmal wiederholen.“ Es gehe einzig darum, die Straftat aufzuklären und dann zu bewerten.

Schönbohm: Fehler bei Sachsenhausen-Auftritt

Der Innenminister räumte auch Fehler bei seinem Auftritt auf einer Gedenkveranstaltung zur Befreiung des NS-Konzentrationslagers Sachsenhausen ein. Dort hatte er am am vergangenen Sonntag vor KZ-Überlebenden pauschal erklärt hatte, er gedenke ebenso den nach 1945 dort in einem sowjetischen Straflager Internierten. Das hatte die ehemaligen KZ-Häftlinge brüskiert, weil bis 1950 neben Unschuldigen auch viele KZ-Wärter und NS-Systemträger dort saßen. „Ich habe im Sinne der Opfer einen Fehler gemacht“, sagte Schönbohm.

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